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Studienfinanzierung mit BAföG (Bundesausbildungsförderung)
Aktuelles zum Thema BAföG
Es gibt regelmäßig interessante Neuigkeiten und Meldungen zum Thema BAföG bzw. Studienförderung. Auf den folgenden Seiten zitieren wir einige davon.
30.08.2005 Deutsches Studentenwerk zur Bundestagswahl: Studium im Hochschulraum Europa sozial gestalten
Das Deutsche Studentenwerk (DSW) fordert von einer zukünftigen Bundesregierung, im Rahmen einer modernen Bildungspolitik auch künftig für die Hochschulpolitik eine Teilzuständigkeit auf Bundesebene zu verankern. Dies geht aus einem Forderungskatalog hervor, den der Dachverband der 61 Studentenwerke in Deutschland heute vorgelegt hat. DSW-Präsident Prof. Dr. Hans-Dieter Rinkens appelliert insbesondere an die Parteien, für mehr Chancengerechtigkeit im deutschen Hochschulsystem zu sorgen. Rinkens wörtlich: "Die soziale Zusammensetzung der rund zwei Millionen Studierenden ist nach wie vor geprägt von einer skandalösen sozialen Schieflage; vier Fünftel der Kinder aus einkommensstarken Haushalten studieren, aber nur ein Zehntel aus einkommensschwachen. Bei allem Respekt für die Kultushoheit der Länder: Das wirtschafts-, sozial- und bildungspolitische Ziel, mehr junge Menschen gerade aus bildungsfernen Schichten zu einem Studium zu mobilisieren, muss auch Aufgabe der neuen Bundesregierung sein." Konkret schlägt Rinkens vor, auf Bundesebene mindestens Regelungen zum Hochschulzugang, zur studentischen Mobilität, zur staatlichen Studienfinanzierung und zu den Studienabschlüssen festzuschreiben.
Unter dem Titel "Studium im Hochschulraum Europa sozial gestalten" hat das Deutsche Studentenwerk zur Bundestagswahl zehn Forderungen an die Politik formuliert. Um die Leistungs- und Innovationsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland zu sichern, heißt es an erster Stelle, müsse "forciert in die Bildung investiert" werden - in allen Bereichen, von den Kindertagesstätten bis zu den Hochschulen. DSW-Präsident Rinkens ergänzt: "Bildung und Innovation seien die Rohstoffe der Zukunft, beschwört die Politik immer wieder. Wir raten allen Wählerinnen und Wählern, genau zu prüfen, welche Priorität die Parteien der Bildung tatsächlich einräumen und welche konkreten Aussagen sie zur zukünftigen Bildungsfinanzierung machen."
Pro BAföG, contra Studiengebühren
Rinkens spricht sich ebenfalls klar für die Beibehaltung der staatlichen Studienfinanzierung über das BAföG aus: "Das BAföG ist ein Erfolgsmodell; es sorgt seit über dreißig Jahren dafür, dass junge Menschen, deren Eltern über wenig Einkommen verfügen, überhaupt studieren können." Seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu Studiengebühren im Januar 2005 habe die politische Debatte um die Zukunft der Studienfinanzierung manche Blüte getrieben, meint Rinkens und stellt klar: "Neue, ergänzende Angebote der Studienfinanzierung, etwa Studienkredite, sind als ergänzende Finanzierung möglicherweise sinnvoll. Das BAföG können sie nicht ersetzen, am BAföG darf auch in Zukunft kein Weg vorbeiführen." Die in einigen Bundesländern geplanten Studiengebühren beurteilt das Deutsche Studentenwerk kritisch. Sie seien "kein geeignetes Instrument", den Herausforderungen des Bildungs- und Beschäftigungssystems gerecht zu werden und könnten auf viele junge Menschen abschreckend wirken. Werden dennoch Studiengebühren eingeführt, dann müssten BAföG-Empfänger von den Gebühren freigestellt werden und die Höhe der Gebühren müsste sich nach den tatsächlichen Einnahmen der Studierenden richten, fordert das DSW.
Studium im Hochschulraum Europa sozial gestalten. Forderungen des Deutschen Studentenwerks zur Bundestagswahl (Auszug)
2. Begabungsreserven mobilisieren, BAföG ausbauen.
Über das Ziel sind sich alle einig: Die Zahl der Studierenden und der Hochschulabsolvent/-innen
in Deutschland muss erhöht werden. Wie die aktuelle Sozialerhebung des Deutschen
Studentenwerks ausweist, ist das Potenzial bei den einkommensstarken, bildungsnahen Schichten
mit einer Studierendenquote von 81% praktisch ausgeschöpft; dagegen studieren nur 11% der
Kinder aus einkommensschwachen, bildungsfernen Familien. Hier muss die Politik ansetzen und
diese bisher nicht genutzten Begabungsreserven mobilisieren, indem sie für Chancengleichheit
beim Hochschulzugang sorgt: Wer zum Studium befähigt ist, soll auch studieren können,
unabhängig vom Geldbeutel der Eltern. Die staatliche Studienfinanzierung über das BAföG ist
auszubauen. Das BAföG ist ein Erfolgsmodell und sorgt seit über 30 Jahren dafür, dass junge
Menschen aus einkommensschwachen Haushalten überhaupt studieren können.
8. BAföG-Empfänger/-innen von Studiengebühren freistellen.
Das Deutsche Studentenwerk hält Studiengebühren nicht für ein geeignetes Instrument, um den
Herausforderungen des Bildungs- wie des Beschäftigungssystems und der demografischen
Entwicklung gerecht zu werden. Sollten sie dennoch, wie von einzelnen Bundesländern
angekündigt, eingeführt werden, hätte das möglicherweise gravierende Auswirkungen: Die Zahl
der Studienanfänger/-innen könnte zurückgehen, weil Studiengebühren insbesondere bei
Studieninteressierten aus einkommensschwachen Familien abschreckend wirken – also gerade
dort, wo noch ungenutzte Bildungsreserven zu mobilisieren sind. Zudem verteuern sie das
Studium, auch wenn sie erst nachlaufend zurückgezahlt werden müssen. Viele potenziell
Studierwillige könnten wie Anfang der 1980er Jahre alternativ auf eine berufliche Ausbildung
ausweichen und so die mehr als angespannte Lage auf dem Ausbildungsstellenmarkt bzw. in den
vollzeitschulischen beruflichen Bildungsgängen noch verschärfen. Halten einige Länder dennoch
an Studiengebühren fest, ist es unabdingbar, auf die tatsächlichen finanziellen Verhältnisse der
Studierenden abzustellen. Konkret fordern die Studentenwerke im Interesse von
Chancengleichheit: Keine Studiengebühren für BAföG-Empfänger/-innen, darüber hinaus eine
Staffelung der Gebühren nach den studentischen Einnahmen.